Newsletter 2008/03

Grüß Gott,

hier ist die Ausgabe 3/2008 unseres Newsletters für Mitglieder und Freunde von Baustoff Recycling Bayern e.V.

 

Ersatzbaustoffverordnung +++ Untersuchungskampagne von BAUSTOFF RECYCLING BAYERN zeigt +++ Säulenverfahren nicht verordnungstauglich

"Geschüttelt oder gerührt?" Diese Frage bewegt Barmixer seit Jahrzehnten, denn seit Autor Ian Fleming 1953 den Agenten mit der Lizenz zum Töten auf geheime Mission schickt, trinkt der harte Mr. Bond Martinis „geschüttelt, nicht gerührt“. Dass das seinen Grund hat, verriet nach über 50 Jahren nun der Physikprofessor Metin Tolan. In dem Drink haben die Geschmacksmoleküle mehr Masse als die Alkoholmoleküle. Beim Schütteln gelangen sie nach oben. Da Bond, wie alle wissen, immer in Eile ist und dementsprechend nur einen schnellen Schluck nimmt, will er den wenigstens genießen und dafür müssen die Geschmacksmoleküle an der Oberfläche schwimmen, so der Professor.

Unter den Barmixern wird aber noch immer eine erbitterte Diskussion darüber geführt, ob der Martini geschüttelt werden soll. Denn beim Schütteln lösen sich von den Eiswürfeln kleine Eisteilchen und der Martini schmeckt verwässert. Ähnliches Schicksal ereilt uns offensichtlich auch mit den S4-Eluaten von Recyclingbaustoffen. Beim Schütteln werden offensichtlich die Eluate zu stark verwässert oder anders ausgedrückt die Schadstoffkonzentrationen im Eluat sollen unterschätzt werden. Favorisiert werde aus Gründen des Medienschutzes daher die Perkolation oder die „Säule“ wie das Verfahren umgangssprachlich genannt wird. Die Befürworter des praxiserprobten Schüttelverfahrens begegnen, dass nicht nur der überhebliche Mr. Bond sondern auch Baustellen immer in Eile sind und deshalb sollten nicht nur Martinis sondern auch Eluate von Recyclingbaustoffen weiterhin geschüttelt werden.

Die Kernfrage auf dem BMU-Workshop am 20. und 21. Mai 2008 war folglich auch, ob im Zuge der Verordnungsgebung die Lizenz zum Perkolieren sinnvoll erscheint, um im Sprachgebrauch von 007 zu bleiben. Die Ergebnisse unserer Untersuchungskampagne wurden auf dem Workshop im Umweltbundesamt in Dessau vorgestellt und nun auch in der aktuellen Ausgabe von BR 04/2008 - der europäischen Fachzeitschrift für Baustoff-Recycling und Deponietechnik - veröffentlicht. Im Button "MEHR INFO" steht der Fachbeitrag als Download zur Verfügung.

Nach der Sommerpause will das BMU den zweiten Arbeitsentwurf der Ersatzbaustoffverordnung vorlegen. Am 17. Oktober 2008 findet hierzu ein Workshop mit BMU-Referenten in unserer Geschäftsstelle im Haus der Bayerischen Wirtschaft in München statt. Wir bitten um Terminvormerkung.
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