Baustoffrecycling in Bayern Nachhaltig bauen und bezahlbaren Wohnraum schaffen, unser Klima und die Umwelt schützen!

Baustoffe der Zukunft
Vor dem Hintergrund einer rasanten Baukostensteigerung rückt das gesamtgesellschaftliche Ziel von klimafreundlichem und bezahlbarem Wohnraum in Bayern derzeit in weite Ferne. Ein entscheidender Faktor zur Lösung dieses Problems ist, dass die Herstellungsphase und der Ressourcenverbrauch von Gebäuden und insofern auch der vermehrte Einsatz von Recycling-Baustoffen (Sekundärbaustoffen) stärker als bisher in den Blick genommen werden muss.

Sekundärbaustoffe sind die ökologisch wie ökonomisch sinnvollste Alternative und ein vollwertiges Subsitut für Primärbaustoffe! Die bayerische Recyclingbranche kann bereits heute qualitativ hochwertige, güteüberwachte und zertifizierte Sekundärbaustoffe („QUBA-Qualitätssiegel“)  für den  Straßen- und Wegebau, den Erd- und Tiefbau, den Hochbau sowie für den Garten- und Landschaftsbau oder für die Herstellung von Bauprodukten in ausreichender Menge zur Verfügung stellen. 

Bitte unterstützen Sie deshalb unsere Forderungen:

1.    Festlegungen zum Abfallende von Sekundärbaustoffen (Produktstatus) 
2.    Stärkere Förderung des Baustoffrecycling:
    „Sekundärbaustoffe einsetzen, wo möglich!“, Einführung einer Substitutionsquote 
    Finanzielle Anreize für den Bauherren, Auf- und Ausbau von Anlagenstandorten
    Aus- und Weiterbildung „Kreislaufwirtschaft/Baustoffrecycling“

Das Positionspapier des Baustoff Recycling Bayern e.V. finden Sie hier zum DOWNLOAD!

Trotz der ökologisch und ökonomisch unbestrittenen Vorteile für den Bauherren wird der Einsatz von Sekundärbaustoffen in Bayern leider immer noch sehr stiefmütterlich behandelt. 

Der Einsatz von qualitativ hochwertigen, güteüberwachten und zertifizierten Sekundärbaustoffen wird noch zu oft abgelehnt und in Ausschreibungen unbegründet und damit rechtswidrig ausgeschlossen. Auch die Ansiedelung von Betrieben für ein effektives und innovatives Baustoffrecycling (z.B. Zwischenlager für die Beprobung,  Sammel-/Lagerplätze, stationäre Aufbereitungsanlagen) wird häufig be- bzw. verhindert („Recycling ja, aber doch nicht bei uns!“), aber zu selten unterstützt. 

Die Folgen sind die stete Forderung nach neuen, größeren Rohstoffabbauflächen (z.B. zur Sand- und Kiesgewinnung) sowie der Schaffung neuer Verfüllstandorte und neuer Deponiekapazitäten, um die Baustoffversorgung und die Entsorgung bayerischer Baustellen weiterhin sicherzustellen zu können. In Kauf genommen werden dafür immer größere Transportentfernungen zu den noch verfügbaren Entsorgungsstellen bzw. Abbaugebieten und damit einhergehend immer höhere Verkehrs- und Lärmbelastungen, CO2-Ausstösse, Umwelt- und Klimaschäden.

Durch den vermehrten Einsatz von Sekundärbaustoffen könnten jedoch in viel größeren Umfang als bisher Primärrohstoffe (z.B. Sand, Kies, Schotter) geschont und damit der abbaubedingte Flächenverbrauch reduziert sowie unser Bedarf an Deponie- und Verfüllkapazitäten reduziert werden. Durch die in der Regel sehr  kurzen Wege von und zu den regionalen Recyclingstandorten bzw. der Aufbereitung auf der Baustelle (Transportweg = 0 km) werden Transporte, Lärm- und Verkehrsbelastungen sowie der CO2-Ausstoss minimiert. 

Selbst beim Preis stellen Sekundärbaustoffe mittlerweile meist die kostengünstigere Alternative zu Primärbaustoffen dar. Unbestritten ist, dass Beton, Gips, Mauerwerksabbruch und auch Bodenaushub technisch und wirtschaftlich sehr gut recycelbar sind, dadurch wertvolle Baurohstoffe zurückgewonnen werden können und somit viele Stoffkreisläufe durch das Baustoffrecycling geschlossen werden können. 

Fazit:
Die Potentiale des Baustoffrecyclings zur Substitution von Primärbaustoffen durch Sekundärbaustoffe werden bis heute weder quantitativ noch qualitativ ausgeschöpft. Bei Umsetzung der Forderungen des Baustoff Recycling Bayern e.V. ist es realistisch, den Bedarf an Baustoffen in Höhe von ca. 150 Mio. to jährlich in Bayern zu 20 bis 25% durch Sekundärbaustoffe zu ersetzen (bisher nur ca. 10%). Durch eine gezielte Nachfrage nach und den verstärkten Einsatz von Sekundärbaustoffen kann jeder Bauherr seine Entsorgungs- und Baustoffkosten senken und aktiv seinen Beitrag für mehr Klima- und Umweltschutz leisten.

Für weitere Fragen und Informationen steht Ihnen unsere Geschäftsstelle (Herr Stefan Schmidmeyer, tel. 08441/788209-1, stefan [dot] schmidmeyer [at] baustoffrecycling-bayern [dot] de) gerne zur Verfügung. 

München/Pfaffenhofen, März 2023