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Auch wenn in Bayern zur Förderung des Baustoffrecycling bereits viel unternommen wurde (z.B. Festlegungen zum Abfallende/Produktstatus, Förderung des Einsatzes von Ersatzbaustoffen durch das Bauministerium, die Gründung der bayerischen Baustoffrecycling Allianz, Privilegierung von Bauschuttecyclinganlagen) müssen die Unternehmen noch immer hohe Hürden (unnötigerweise) überwinden:
- eine Genehmigung für eine Aufbereitungsanlage zu bekommen, ist beginnend mit der Standortsuche, über die Planung bis hin zum Genehmigungsbescheid für die Unternehmer sehr kompliziert, zeit- und kostenaufwendig. Diese für den Standort Bayern und dessen Ver- und Entsorgungssicherheit so wichtigen Anlagen benötigen insbesondere von der Politik, den zuständigen Behörden und auch der Öffentlichkeit mehr Unterstützung. Der Aufbau von modernen Aufbereitungskapazitäten muss zukünftig unbedingt vereinfacht werden.
- ein weiteres Problem stellt der mangelnde bzw. fehlende Vollzug der geltenden gesetzlichen Regelungen und öffentlich-rechtlichen Vorschriften dar. Diese Regeln sind für alle verbindlich, einheitlich und umfassend umzusetzen. Die Umsetzung selbst muss von den zuständigen Behörden endlich regelmäßig bei allen Marktbeteiligten überwacht werden. Die mittlerweile herrschenden Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten der ordnungsgemäß und regelkonform arbeitenden Unternehmen darf und kann nicht mehr hingenommen werden.
Das Potential, in Bayern Primärbaustoffe durch Sekundärbaustoffe zu substituieren, ist bisher noch lange nicht ausgeschöpft. Eine deutliche Steigerung der Substitutionsquote "Primär- durch Sekundärbaustoffe" ist jederzeit möglich. Qualitätsgesicherte und zertifizierte Sekundärbaustoffe sind bau- und umwelttechnisch den Primärbaustoffen vollkommen gleichwertig und ökologisch wie ökonomisch für alle mehr als sinnvoll.
Durch die gezielte Nachfrage nach und den verstärkten Einsatz von Sekundärbaustoffen kann jeder Bauherr seine Entsorgungs- und Beschaffungskosten senken und aktiv seinen Beitrag für mehr Klima- und Umweltschutz leisten.
Vielen herzlichen Dank dem Staatsminister Florian Herrmann für das Gespräch und das Interesse.
Weitere Informationen zum Thema:
- Baustoff Recycling Bayern e.V. - Positionspapier "Sekundärbaustoffe ... und es ist doch mehr möglich!
- www.baustoffrecycling-bayern.de
- Recycling - Obermeier Abersberg
Bild, von links: Stefan Schmidmeyer, Christine Obermeier, Florian Herrmann MdL, Josef Obermeier, Franz Obermeier MdB a.D.
27.06.2025, Pfaffenhofen a.d. Ilm