Newsletter 02/2018 - 26.02.2018

Hier ist der Newsletter 02/2018 vom 26.02.2018 für alle Freunde und Mitglieder des Baustoff Recycling Bayern e.V.:

BUND mahnt weitaus höhere Verwertungsquote für hochwertiges Recycling von Bauschutt an

An etlichen Beispielen, so bei der Baustelle des neuen TUM-Donau-Campus in Straubing erneuert der BUND Naturschutz (BN) seine bayernweite Aufforderung zum vorrangigen Einsatz von Recyclingmaterialien bei der gesamten öffentlichen Hand, auch an die staatlichen Bauämter und die Bezirksregierungen. Dort wurde sogar für Baustrassen- bzw. Baustellenbefestigung ausschliesslich neues Schottermaterial verbaut statt aufbereitetes Bauschuttgranulat, wie es im Interesse von Ressourcenschonung und Einsparung von Deponie-Kapazitäten erfolgen müsste.

Dass sogar für temporär-übergangsweise Baustrassen- bzw. Baustellenbefestigung Primärrohstoffe wie frischer Schotter aus Steinbrüchen verwendet wird, widerspricht laut BUND allen abfallrechtlichen Vorgaben und abfallwirtschaftlichen Erfordernissen. Seit langem schon pocht der BUND Naturschutz (BN) auf den konsequenten Einsatz von Recyclingbaustoffen gerade bei Bauvorhaben im mengenmässig höchst relevanten Tiefbau. Dass die Quote für ein hochwertiges Recycling von Bauschutt, mit dem Primärrohstoffe wie Kies oder Schotter aus Steinbrüchen ersetzt werden können, bei nur rund 35 Prozent steckt, ist für den BN untragbar. So forderte man vor Jahren schon den Einsatz von Recyclingbaustoffen bei der „Planung eines landwirtschaftlichen Kernwegenetzes“ und generell beim Strassenbau (Foto BN / Meindorfer).

Beim Runden Tisch "Entsorgung von mineralischen Abfällen und Bodenaushub" des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz wies man auf die Defizite bei Vollzug und Umsetzung der Vorgaben zum umweltfreundlichen Beschaffungswesen im Bereich mineralischer Abfälle hin. Dieser fand dann seinen „Abschluss“ unter Ausschluss des BUND Naturschutz. Geladen war zum Abschluss zwar die Bauwirtschaft, deals der führende Nachhaltigkeitsverband jedoch nicht mehr. „Das Ergebnis lässt somit stark zu wünschen übrig“, resümiert daher der stellvertretende Sprecher des BN-Landesarbeitskreises Abfall / Kreislaufwirtschaft / Ressourcenschonung, Johann Meindorfer; keine staatliche Offensive für bayernweite bestmöglicher und vollumfänglicher vorbildhaft-umweltverträglicher Beschaffungspraxis, nicht einmal für die erforderliche Nachrüstung von Bauschutt-Recyclingeinrichtungen den heute technisch möglichen Standards zum hochwertigen güte-/qualitätsgesicherten Recycling genügen. „Nur wenn alle bei Güte- und Qualitätssicherung höchste Standards eingehalten werden, klappt es problemlos mit dem Absatz und der Vermarktung der Recyclingbaustoffe“.  Nur dann könnten alle Einsatzpotenziale von Recyclingmaterialien ausgeschöpft werden, was abfallwirtschaftlich wie zum Schutz des Naturhaushalts vor Eingriffen durch weitere Kiesabbauflächen, Steinbrüche oder Deponien dringend geboten sei.

Es fehlten Vorstösse zur Sicherstellung der Erfüllung der Vorbildfunktion der öffentlichen Hand beim vorrangigen Einsatz von Material aus dem Bauschuttrecycling. Ebenso mangle es an Handlungsoptionen zur Durchsetzung eines selektiven Rückbaus bei Gebäuderückbauten, die in den meisten Fällen nicht genehmigungs- oder anzeigepflichtig sind und somit in der Praxis die Überwachungsbehörden nur den sog. „nachlaufenden Vollzug“ ausüben können: „Die Gebäude sind einfach weg. Der Verbleib der durch den Rückbau erzeugten Abfälle ist bei nicht gefährlichen Abfällen nicht nachweispflichtig,“ so der BN. 

Der BUND fordert von der gesamten öffentlichen Hand Gesetzesvollzug mit vorbildhaft-umweltverträglicher Beschaffungspraxis ein. „Dazu gehört, dass sie alle Einsatzpotenziale von Recyclingmaterialien auszuschöpfen haben“, bekräftigt Meindorfer.

Straubing, 19.02.2018

 

Praktikumsplatz in der Abfallwirtschaft dringend gesucht!

Junge Studentin der Technischen Universität München Umweltingenieurwesen sucht einen Praktikumsplatz vom 19.03.2017-27.04.2017!

Es ist sicher im Interesse unserer ganzen Recyclingbranche, wenn wir das Interesse am Baustoffrecycling unterstützen und den jungen Studenten jede Möglichkeit bieten, Einblick zu bekommen. 

Wenn Sie einen Praktikumsplatz anbieten können und möchten, bitten wir Sie, sich direkt mit Frau Lara Weber, Steinsdorfstraße 4, D-80538 München, tel. +49 176 30590337, in Verbindung zu setzen.

 

QUALITÄTSGESICHERTE RC-BAUSTOFFE ALS CHANCE NUTZEN!

Der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (SÖR) hat im letzten Jahr angekündigt, künftig Recyclingbaustoffe für den Straßenbau zuzulassen. Aus diesem Grund wurde für die Mitarbeiter eigens ein Handlungsleitfaden zur sicheren Prüfungsanwendung erarbeitet. Diese Trendwende setzte der Technische Werkleiter der SÖR, Marco Daume, als Konsequenz auf die positiven Erfahrungen mit Recyclingmaterial in einem erfolgreichen Straßenbau-Pilotprojekt im Nürnberger Hafen mit der ortsansässigen Durmin Entsorgung und Logistik GmbH. Ein guter Erfolg für die Akzeptanz von RC-Baustoffen und ein erster Türöffner für weitere kommunale Auftragsvergaben, hofft das Bauschuttrecyclingunternehmen Durmin und weist in einem Interview mit bvse.de auf die vielen Vorteile von qualitätsgesichertem RC-Material hin.

Das komplette Interview finden Sie unter www.bvse.de

 

Seminare in Bayern

Probenahme fester Abfälle - LAGA Richtlinie PN 98 am 20.03.2018 in Ornbau

Grundkurs Qualitätssicherung und Zertifizierung von Recyclingbaustoffen am 16. April 2018 in Nürnberg

Die neuen LfU-Merkblätter in Bayern: Probenahme, Gleisschotter und Straßenaufbruch (Fortbild. Qualitätssicherung u. Zertifizierung) am 17. April 2018 in Nürnberg

Intensiv-Workshop – Rechtliche Risiken im Unternehmen durch eine klare und strukturierte Kommunikation vermeiden -> Partner-Seminar am 19. April 2018 in Ulm

Die neuen LfU-Merkblätter in Bayern: Probenahme, Gleisschotter und Straßenaufbruch (Fortbild. Qualitätssicherung u. Zertifizierung) am 30. April 2018 in Gräfelfing

Bitte beachten Sie, dass für die Erteilung unserer Zertifikate die fachliche Qualifikation der für die Qualitätssicherung im Bertrieb verantwortliche Person(en) nachzuweisen ist. Dies erfolgt durch eine Teilnahme am "Grundkurs Qualitätssicherung und Zertifizierung von Recyclingbaustoffen" und einen mindestens alle 2 Jahre erforderlichen Fortbildungskurs. Das Seminar "Die neuen LfU-Merkblätter" wird als Fortbildungskurs anerkannt. 

 

München, 26.02.2018